Diesel Winterzusatz Test

Alljährlich, mit Winterbeginn werden sämtliche Akteure im Straßenverkehr verschärften Bedingungen ausgesetzt. Eis, Schnee, Glätte und Kälte stellen Mensch und Ihre Fahrzeuge auf die Probe. Besitzer von Dieselfahrzeugen wird in dieser Jahreszeit geraten ihr Fahrzeug wintersicher zu machen und zum Diesel einen sogenannten Winterzusatz zu tanken. Ob und wieso eine Verwendung von Winterzusatz zu empfehlen ist wird im folgenden erläutert.

Zum Vergleich

Wieso ist ein Test von Winterdiesel bzw Winterzusatz Test wichtig?

Die Kraftstoffkonzerne möchten ihren Kunden auch im Winter ihren besten Kraftstoff und somit auch Additive wie beispielsweise einen sogenannten Winterzusatz verkaufen und bieten Produkte an welche die Fahrzeuge angebliche bis zu tiefen Wintertemperaturen wintersicher machen, d.h. gegen das Versulzen schützen wollen.

Diese Bildung von Paraffinpartikeln im Kraftstoff kann schon bei einer Temperatur von -7°C eintreten.

Wurde ein Diesel Winterzusatz Test vom ADAC durchgeführt?

Dieselmotor KaltstarthilfeEin Winterzusatz zur Fließverbesserung für Diesel wurden vom ADAC nicht getestet, dieser empfiehlt den Gebrauch eines Winterzusatz im Diesel nur, wenn dies auch vom Hersteller abgesegnet ist. Daher gilt bei der Verwendung von Additiven im Diesel, insbesondere bei Neuwagen, besonders vorsichtig, zu sein.

Entstehen aus der Verwendung der Zusatzstoffe Schäden am Fahrzeug, können eventuell der Verlust des Garantieanspruchs verloren gehen.

Reine Tests von Additiven wurden vielfach durchgeführt: von Herstellern, von nicht weiter genannten Experten und von Anwendern sowie Zeitungsredaktionen und Journalisten, die sich in z.B. in Foren über einen Winterzusatz im Diesel austauschen oder Selbstversuche starteten.

Welche Eigenschaften werden bei einem Winterdiesel d.h. Diesel mit Winterzusatz geprüft?

Tausende von liegengebliebenen Dieselfahrzeugen im Winter waren 2013 Anlass für den ADAC, in Labortests die Fließfähigkeit bzw. Kältetauglichkeit von Dieselkraftstoffen mit Winterzuatz, sogenannten Premiumtreibstoffen zu testen. Mit dem „Versulzen“ meint der Techniker die durch Minustemperaturen bedingte Verdickung des Dieselkraftstoffs der infolge dessen nicht mehr durch den Kraftstofffilter des Fahrzeugs fließen kann und ihn regelrecht verstopft. Die Ursache ist die Bildung von Paraffinpartikeln im Treibstoff.

Die Folge: die Versorgung des Motors mit Diesel setzt aus, das Fahrzeug bleibt stehen oder springt erst gar nicht mehr an: Der Diesel ist regelrecht eingefroren!

Fließfähigkeit von Diesel mit Winterzusatz

Diesel Winterschutz Additiv TestDie Ergebnisse der Tests von sogenannten Winterkraftstoffen fiel ernüchternd aus: Nicht immer hielt spezieller Diesel für den Winter was er verspricht und verdickte schon bei wärmeren Temperaturen als die -20°C, die der ADAC als Mindestanforderung festgelegt hatte. Tatsächlich gaben einige Kraftstoffhersteller eine Fließfähigkeit fur ihren Diesel mit Winterzusatz mit bis zu -31°C an, dabei trat im Labortest schon bei -19°C eine Verdickung ein.

Dem Test im Labor folgte ein Test in der Praxis: Es wurden 2 verschiedene Fahrzeuge; ein Diesel und ein Benziner, mit den jeweiligen Kraftstoffen betankt und tiefen Wintertemperaturen ausgesetzt. Auswahlkriterien für die Fahrzeuge war laut Pannenstatistik des ADAC das Kriterium der „Winter-Zuverlässigkeit“: es wurde einmal das zuverlässigste Fahrzeug und das unzuverlässigste Fahrzeug gewählt. Dabei stellten die Prüfer fest, dass es bei der Wintertauglichkeit eines Fahrzeugs nicht nur auf den Kraftstoff bzw auf den Winterzusatz ankommt, sondern auch auf das Fahrzeug selbst.

Entscheidend ist die Leistung der Kraftstofffilterheizung, die je nach Fahrzeug mal besser und mal schlechter heizt. Ausgehend von diesen Testergebnissen fordert der ADAC eine flächendeckende Versorgung von Diesel mit Winterzusatz sowie die Ausrüstung sämtlicher Fahrzeug ab Werk mit einer effizienten Kraftstofffilterheizung die einen einwandfreien Winterbetrieb bis zu -20°C ermöglicht.

Der ADAC kommt ebenfalls zum Fazit, dass das in der Kraftstoffnorm EN 590 verankerte CFPP-Kälteprüfverfahren nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht und für eine präzise Bestimmung der Kältefahrbarkeitseigenschaften ungeeignet ist.

Da das Angebot im Bereich Winterzusatz eher unübersichtlich ist, hat ein Hersteller, der für sich die Marktführerschaft im Marksegment Winterzusatz beansprucht, seinen Winterzusatz für Diesel bei der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) in Laupheim einem Test unterzogen.

Reduzierung des Verbrauchs/Reinigung des Motors

Diesel Frostschutz TestDer Test hinterließ eine positive Wirkung; so wurden z.B. die Konzentration an Kohlenwasserstoffen (HC) im Abgas des Diesels auf die Hälfte reduziert. Die Reinigungskraft der in manchem Winterzusatz enthaltenen Stoffe bewirkt, dass die vorhandenen Ablagerungen an den Einspritzdüsen abplatzen, eine Neubildung von Ablagerungen wird durch den Gebrauch von Winterzusatz verhindert und dadurch wird der Kraftstoff wieder feiner zerstäubt. Daraus resultiert wiederum ein geringerer Kraftstoffverbrauch.

Verbesserung der Zündwilligkeit

Sogenannte Cetanbooster sind Additive die die Cetanzahl im Diesel erhöhen. Cetan bestimmt den Zeitpunkt der Kraftstoffverbrennung d.h. die Zündwilligkeit von Diesel: – je höher der Cetanwert, desto zündwilliger ist der Diesel. Eine höhere Cetanzahl bringt zudem einen glatteren Kraftstoffverbrauch mit sich.

Verhinderung von Motorverschleiß

Dadurch dass die Schmiereigenschaft des Treibstoffs verbessert wird, bringt der Winterzusatz im Diesel einen geringeren Motorverschleiß mit sich und sorgt zudem für einen geräuscharmen Motorbetrieb und verbessert auch die Motorleistung insgesamt.

Fazit

Diesel-Fliessverbesserer TestBis die Empfehlungen des ADAC bezüglich Verfügbarkeit von Winterdiesel sowie die Mindestanforderungen an Kraftstoffheizsysteme von PKW’s umgesetzt werden, können sich PKW Nutzer mit einem sogenannten Winterzusatz ihren Kraftstoff selbst verbessern. Der Gebrauch von Winterzusatz im Diesel erscheint sinnvoll um die Fahrzeuge bei tiefen Minustemperaturen wintersicher zu machen. Über die Notwendigkeit anderer Additive lässt sich streiten: diese wirken immer im Zusammenspiel mit dem getankten Kraftstoff und dem Fahrzeug.

Ob ein Zusatz generell zu empfehlen ist, hängt immer von der jeweiligen Qualität des Kraftstoffs ab: je besser der Kraftstoff, umso weniger bewirken die Zusatzstoffe kann hier als Faustregel gelten. In Ländern, in denen nur eine minderwertige Qualität von Kraftstoffen erhältlich ist, macht die Zugabe von Additiven durchaus Sinn. Premiumkraftstoffe sind mit Additiven kaum zu verbessern und steigern das Risiko des Garantieverlusts durch Schäden die durch ungeeignete Zusatzstoffe entstehen können.

Der Kauf von Additiven ist eine Vertrauenssache, da die genaue Zusammensetzung der Additive nicht immer bekannt ist. Bei den sogenannten Fließverbesserern, die den Diesel bei tiefen Temperaturen vor dem Einfrieren schützen sollen, kann es auch zu Wechselwirkungen mit anderen Komponenten im Kraftstoff kommen. Der Einsatz von Addititiven jeglicher Art sollte demnach wohl bedacht erfolgen.

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